Was sind Baufluencer und warum gewinnen sie im Handwerk an Bedeutung?
Die Digitalisierung macht auch vor dem Handwerk nicht Halt – und das ist gut so. Während Social Media früher vor allem für Mode, Reisen oder Technik relevant war, nutzen heute immer mehr Handwerker*innen Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube, um ihre Arbeit zu präsentieren.
Die sogenannten Baufluencer sind echte Handwerker, die mit unterhaltsamen und informativen Inhalten eine immer größere Community begeistern. Doch was steckt hinter dem Trend? Und was bringen diese Influencer dem Handwerk wirklich?
Ein Baufluencer ist kein klassischer Influencer, der Produkte in Szene setzt, sondern jemand, der echte Praxis zeigt. Von der Baustelle über Werkstatttricks bis hin zu Produkttests – Baufluencer gewähren einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag im Handwerk.
Ihre Inhalte sind nahbar, ehrlich und oft mit einem Augenzwinkern versehen – genau das, was viele Zuschauer*innen schätzen.
Was Baufluencer auszeichnet:
- Echtheit statt Inszenierung: Authentizität steht an erster Stelle.
- Wissen teilen: Viele Influencer zeigen Tipps & Tricks aus dem Alltag.
- Berufsbild aufwerten: Durch ihre Reichweite geben sie dem Handwerk eine neue Bühne.
- Digitale Vorbilder: Sie inspirieren junge Menschen für Ausbildungsberufe.
Diese neue Form der Öffentlichkeitsarbeit ist nicht nur für die Baufluencer selbst eine Chance zur Selbstvermarktung, sondern bietet auch Betrieben, Herstellern und dem Handwerk insgesamt enorme Potenziale.
So gelingt es vielen Baufluencern, mit ihrer Community über Themen wie Nachwuchsgewinnung, Fachkräftemangel oder nachhaltiges Bauen zu sprechen – und zwar in einer Sprache, die ankommt.
Vorteile für Handwerksbetriebe: Warum sich Kooperationen mit Baufluencern lohnen
Für viele Betriebe stellt sich die Frage: Lohnt sich eine Zusammenarbeit mit Influencern überhaupt? Die klare Antwort: Ja, vor allem wenn man die richtigen Partner wählt. Denn gerade im Handwerk zählt Vertrauen – und das ist die größte Stärke von Baufluencern. Ihre Community ist oft hochgradig engagiert, interessiert und vor allem: glaubwürdig.
Folgende Vorteile können sich für Handwerksbetriebe ergeben:
- Höhere Sichtbarkeit: Baufluencer erreichen tausende, manchmal hunderttausende Follower – regional wie national.
- Mitarbeitergewinnung: Authentische Einblicke machen Berufe attraktiv für junge Menschen.
- Markenaufbau: Betriebe können sich mit moderner Kommunikation als zukunftsfähig positionieren.
- Produktwerbung: Neue Werkzeuge, Maschinen oder Baustoffe lassen sich durch Tests glaubwürdig vorstellen.
Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und Nachwuchsproblemen kann der Baufluencer-Marketingansatz ein frischer Wind in die oft traditionell geführte Kommunikationswelt des Handwerks bringen.
Ein gut gemachtes Instagram Reel, ein unterhaltsames TikTok-Video oder ein ausführlicher YouTube-Vlog kann mehr bewirken als jede klassische Stellenanzeige.
Außerdem: Baufluencer sind oft selbst Handwerker – sie wissen also genau, worauf es ankommt. Das erhöht die Qualität der Inhalte und sorgt für hohe Relevanz in der Zielgruppe. Es geht dabei nicht um Hochglanz-Werbung, sondern um echte Praxis.
Die wichtigsten Plattformen: Wo Baufluencer unterwegs sind und wie sie wirken
Baufluencer sind auf verschiedenen Plattformen aktiv – je nach Zielgruppe, Inhalt und persönlichem Stil. Jede Plattform hat dabei ihre eigenen Stärken und bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Ansprache.
Die meistgenutzten Kanäle sind:
- Instagram: Perfekt für Fotos, Stories und kurze Videos – ideal zur Inspiration und zum schnellen Austausch.
- YouTube: Für ausführliche Tutorials, Baustellenberichte oder Produkttests – ideal für tiefere Inhalte.
- TikTok: Kurz und unterhaltsam – ideal, um junge Zielgruppen mit Humor und Schnelligkeit zu erreichen.
- LinkedIn: Vor allem für die B2B-Kommunikation und den professionellen Austausch zwischen Handwerksbetrieben, Herstellern und Planern.
Je nachdem, welche Zielgruppe ein Handwerksbetrieb ansprechen möchte, können bestimmte Plattformen sinnvoller sein als andere. Wer neue Azubis sucht, ist auf TikTok und Instagram richtig. Wer sich als Partner für Hersteller oder Architekten positionieren möchte, setzt besser auf LinkedIn und YouTube.
Beispielhafte Content-Formate von Baufluencern:
- „Ein Tag auf der Baustelle“
- „Mein Lieblingswerkzeug – und warum“
- „So gelingt das perfekte Fliesenlegen“
- „Unboxing & Test: Neue Schlagbohrmaschine im Einsatz“
- „Azubi-Takeover: Unsere Lehrlinge zeigen ihren Alltag“
Mit solchen Formaten schaffen Baufluencer Nähe, wecken Interesse und vermitteln gleichzeitig Kompetenz – eine starke Kombination.
Baufluencer als Botschafter einer modernen Handwerkskultur
Baufluencer sind mehr als nur Content Creator – sie sind auch Botschafter einer modernen Handwerkskultur. Sie zeigen, dass Handwerk mehr ist als schwere körperliche Arbeit. Sie vermitteln Stolz, Professionalität und Leidenschaft für den Beruf. Genau das brauchen viele Branchenbereiche, um zukunftsfähig zu bleiben.
Durch ihren Einfluss gelingt es vielen Baufluencern, alte Vorurteile über das Handwerk aufzubrechen. Sie zeigen, wie digital, innovativ und kreativ Handwerksberufe heute sein können.
Und das motiviert: Azubis berichten, dass sie durch Baufluencer erst auf bestimmte Berufe aufmerksam wurden. Betriebe wiederum erkennen, dass moderne Kommunikation ein echter Wettbewerbsvorteil sein kann.
Tipps für Betriebe, die mit Baufluencern arbeiten wollen:
- Authentische Partnerschaften eingehen – keine gekünstelte Werbung
- Kleine Influencer mit echter Community oft effektiver als große Namen
- Gemeinsame Ziele definieren: Reichweite, Azubi-Marketing, Produktpromotion etc.
- Influencer frühzeitig einbinden – nicht nur kurzfristige Kampagnen denken
- Auch Mitarbeitende aktivieren – manche werden selbst zu Micro-Influencern
Wer als Betrieb aufgeschlossen ist und Mut zeigt, neue Wege zu gehen, kann vom Baufluencer-Trend stark profitieren – nicht nur durch mehr Sichtbarkeit, sondern auch durch neue Impulse für die Unternehmenskultur.