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Gewerbeamt – Ihr Wegweiser zur Gewerbeanmeldung

Gewerbeamt – Ihr Wegweiser zur Gewerbeanmeldung

25. November 2023
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Workstool Redaktion

Was ist ein Gewerbeamt?

Das Gewerbeamt ist eine staatliche Einrichtung, die für die An-, Um- und Abmeldung von Gewerben zuständig ist. Es ist meist Teil der kommunalen Verwaltung einer Stadt oder Gemeinde und stellt den rechtlichen Rahmen für die Ausübung gewerblicher Tätigkeiten sicher.

Jeder Gewerbetreibende in Deutschland ist verpflichtet, sein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anzumelden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Haupt- oder Nebengewerbe handelt.

Aufgaben des Gewerbeamtes:

  • Registrierung von Gewerbeanmeldungen, -abmeldungen und -ummeldungen
  • Ausgabe von Gewerbescheinen
  • Kontrolle der Einhaltung gewerberechtlicher Vorschriften
  • Erteilung von Auskünften aus dem Gewerberegister
  • Erteilung besonderer Erlaubnisse und Genehmigungen für bestimmte Gewerbearten

Zuvor ist jedoch oft zu prüfen, ob die Tätigkeit überhaupt als Gewerbe gilt und welche Vorschriften gegebenenfalls beachtet werden müssen.

Gewerbeanmeldung: Der erste Schritt in die Selbstständigkeit

Um ein Gewerbe anzumelden, sind in der Regel folgende Unterlagen erforderlich:

  • Personalausweis oder Reisepass (mit aktueller Meldebescheinigung)
  • Ausgefülltes Gewerbeanmeldeformular (erhältlich beim Gewerbeamt oder online)
  • Bei Bedarf: eine Erlaubnis oder Genehmigung (z. B. für Makler, Bauträger, Gaststätten)
  • Bei juristischen Personen zusätzlich: Auszüge aus dem Handels-, Partnerschafts- oder Vereinsregister, Gesellschaftsvertrag

Während des Anmeldeprozesses müssen verschiedene Informationen bereitgestellt werden, z. B. die genaue Bezeichnung des Gewerbes, die Adresse des Geschäftssitzes und Daten zu den Gesellschaftern oder Geschäftsführern.

Ablauf der Anmeldung:

  1. Bereiten Sie die notwendigen Unterlagen vor.
  2. Besuchen Sie das zuständige Gewerbeamt persönlich oder nutzen Sie ggf. die Online-Serviceangebote.
  3. Füllen Sie das Anmeldeformular aus und legen Sie die erforderlichen Unterlagen vor.
  4. Bezahlen Sie die Anmeldegebühr, deren Höhe je nach Kommune variieren kann.
  5. Erhalten Sie die Gewerbeanmeldung bzw. den Gewerbeschein.

Besondere Gewerbe und Genehmigungspflichten

Nicht jedes Gewerbe kann ohne Weiteres angemeldet werden, da manche Branchen besondere Genehmigungen oder Erlaubnisse erfordern. Diese Bestimmungen sind dazu da, eine gewisse Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Zu den genehmigungspflichtigen Gewerben zählen beispielsweise:

  • Gaststätten und Schankwirtschaften
  • Spielhallen
  • Makler, Bauträger, Baubetreuer
  • Güterkraftverkehrsbetriebe
  • Private Sicherheitsdienste

Für solche Gewerbe ist es erforderlich, vor der Gewerbeanmeldung entsprechende Erlaubnisse einzuholen. Das Gewerbeamt gibt hierzu die notwendigen Informationen.

Wichtige Hinweise und häufige Fragen

Gewerbesteuer und Finanzamt

Mit der Gewerbeanmeldung erfolgt automatisch eine Meldung an das Finanzamt. Gewerbetreibende sind gewerbesteuerpflichtig, sobald ihr Gewerbeertrag bestimmte Freibeträge übersteigt. Dies betrifft Einzelunternehmer ebenso wie Kapitalgesellschaften. Etwa vier Wochen nach der Anmeldung beim Gewerbeamt erhalten Sie einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung vom Finanzamt.

Nebengewerbe anmelden

Auch für die Aufnahme eines Nebengewerbes ist eine Anmeldung beim Gewerbeamt notwendig. Die Pflichten sind dieselben wie bei einem Hauptgewerbe.

Kleinunternehmerregelung

Unter bestimmten Voraussetzungen können Gewerbetreibende von der Umsatzsteuer befreit werden. Dies ist die sogenannte Kleinunternehmerregelung laut § 19 UStG. Informationen dazu erhalten Sie beim Finanzamt oder einem Steuerberater.

Handwerkskammer und IHK

Bestimmte Gewerbe sind zusätzlich in der Handwerksrolle anzumelden. Hierbei unterstützt die Handwerkskammer. Für kaufmännische Gewerbe ist oft eine Mitgliedschaft bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) vorgeschrieben.

Zusammenfassung

Insgesamt ist das Gewerbeamt eine wichtige Anlaufstelle für Gründungswillige und bestehende Unternehmen. Es gewährleistet, dass gewerbliche Tätigkeiten ordnungsgemäß registriert und überwacht werden, und bildet die Schnittstelle zu weiteren Behörden wie dem Finanzamt. Mit einer gründlichen Vorbereitung und Beachtung der gewerberechtlichen Rahmenbedingungen steht der Anmeldung Ihres Gewerbes nichts mehr im Wege.

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