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Auftragskostenrechnung: Was sollten Sie beachten?

Auftragskostenrechnung: Was sollten Sie beachten?

13. Oktober 2024
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Workstool Redaktion

Die präzise Kenntnis der Kostenstruktur ist für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Bedürfnisse der Kunden optimal zu erfüllen. Die Auftragskostenrechnung spielt dabei eine zentrale Rolle, insbesondere in Branchen, in denen individuelle Aufträge oder Projekte realisiert werden.

In einer Zeit, in der maßgeschneiderte Lösungen und individualisierte Produkte immer stärker nachgefragt werden, steigt auch die Komplexität der Kostenkalkulation. Unternehmen müssen nicht nur wettbewerbsfähige Preise anbieten, sondern auch sicherstellen, dass jeder Auftrag rentabel ist.

Die Auftragskostenrechnung hilft dabei, die Kosten für jeden einzelnen Auftrag genau zu erfassen und zu analysieren. Dies ermöglicht eine transparente Preisgestaltung und fördert das Vertrauen zwischen Unternehmen und Kunden.

Was ist die Auftragskostenrechnung?

Die Auftragskostenrechnung ist ein Verfahren der Kostenrechnung, bei dem die Kosten für jeden einzelnen Auftrag separat erfasst und ausgewertet werden. Sie eignet sich besonders für Unternehmen, die individuelle Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbieten, bei denen jeder Auftrag einzigartig ist.

Im Gegensatz zu anderen Kostenrechnungsverfahren, die Kosten über größere Produktionsmengen oder Zeiträume verteilen, ermöglicht die Auftragskostenrechnung eine genaue Zuordnung aller anfallenden Kosten zu einem spezifischen Auftrag.

Dieses Verfahren ist vor allem in Branchen wie dem Maschinenbau, der Softwareentwicklung, dem Baugewerbe oder in Kreativagenturen verbreitet. Überall dort, wo Kunden individuelle Anforderungen haben und Produkte oder Dienstleistungen nicht standardisiert sind, liefert die Auftragskostenrechnung wertvolle Erkenntnisse.

Warum ist die Auftragskostenrechnung wichtig?

Für Unternehmen bietet die Auftragskostenrechnung mehrere entscheidende Vorteile. Erstens ermöglicht sie eine präzise Kalkulation der Kosten, was wiederum zu realistischen und wettbewerbsfähigen Angebotspreisen führt. Zweitens hilft sie dabei, die Rentabilität jedes Auftrags zu beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Drittens fördert sie die Transparenz innerhalb des Unternehmens und gegenüber dem Kunden, was das Vertrauen stärkt und langfristige Geschäftsbeziehungen fördert.

Aus Kundensicht bietet die Auftragskostenrechnung den Vorteil, dass Preise nachvollziehbar und fair gestaltet werden. Kunden erhalten detaillierte Angebote, in denen die Kostenstruktur offen gelegt wird. Dies erleichtert die Entscheidungsfindung und ermöglicht es, gemeinsam mit dem Unternehmen nach Optimierungspotenzialen zu suchen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen.

Wie funktioniert die Auftragskostenrechnung?

Die Durchführung der Auftragskostenrechnung umfasst mehrere Schritte, die darauf abzielen, alle anfallenden Kosten vollständig und korrekt zu erfassen und dem jeweiligen Auftrag zuzuordnen.

1. Erfassung der direkten Kosten

Direkte Kosten sind solche, die unmittelbar einem Auftrag zugeordnet werden können. Dazu gehören Materialkosten, die für die Herstellung eines Produkts oder die Erbringung einer Dienstleistung benötigt werden, sowie Personalkosten für Mitarbeiter, die direkt an dem Auftrag arbeiten. Auch spezielle Kosten wie Lizenzgebühren oder Kosten für spezielle Werkzeuge fallen darunter.

Beispielsweise benötigt ein Schreiner für einen individuellen Möbelauftrag bestimmte Holzarten, Beschläge und Arbeitsstunden, die direkt diesem Auftrag zugeordnet werden können.

2. Erfassung der indirekten Kosten (Gemeinkosten)

Indirekte Kosten oder Gemeinkosten sind solche, die nicht direkt einem einzelnen Auftrag zugeordnet werden können, aber dennoch für die Ausführung notwendig sind. Dazu zählen beispielsweise Miete für Produktionsräume, Abschreibungen auf Maschinen, Energiekosten, Verwaltungskosten und Kosten für Vertrieb und Marketing.

Diese Kosten werden über bestimmte Schlüsselgrößen, wie zum Beispiel die Anzahl der Arbeitsstunden oder den Materialverbrauch, auf die einzelnen Aufträge verteilt. Dies ermöglicht eine faire und realistische Zuweisung der Gemeinkosten.

3. Kostenzuordnung zum Auftrag

Nachdem sowohl die direkten als auch die indirekten Kosten erfasst wurden, werden sie dem jeweiligen Auftrag zugeordnet. Die direkten Kosten werden unmittelbar hinzugefügt, während die indirekten Kosten anhand der festgelegten Verteilungsschlüssel aufgeteilt werden.

Durch diese Zuordnung erhält man einen vollständigen Überblick über die Gesamtkosten eines Auftrags. Dies ist entscheidend für die weitere Kalkulation und die Festlegung des Angebotspreises.

4. Kalkulation der Gesamtkosten und Preisermittlung

Die Gesamtkosten setzen sich aus der Summe der direkten und indirekten Kosten zusammen. Auf Basis dieser Gesamtkosten wird dann der Angebotspreis ermittelt. Hierbei berücksichtigt das Unternehmen auch die gewünschte Gewinnmarge sowie marktübliche Preise und Wettbewerbsfaktoren.

Es ist wichtig, dass der Preis sowohl für das Unternehmen rentabel als auch für den Kunden attraktiv ist. Eine sorgfältige Kalkulation sorgt dafür, dass beide Seiten profitieren.

Vorteile der Auftragskostenrechnung für Kunden

Die Auftragskostenrechnung bietet Kunden mehrere Vorteile, die zu einer verbesserten Zusammenarbeit und höheren Zufriedenheit führen.

  • Transparenz und Vertrauen: Durch die detaillierte Aufschlüsselung der Kosten erhalten Kunden Einblick in die Preisgestaltung. Dies schafft Vertrauen, da sie nachvollziehen können, wofür sie bezahlen und wie sich der Preis zusammensetzt. Es ermöglicht auch offene Gespräche über mögliche Einsparpotenziale oder alternative Lösungen.
  • Individuelle Angebote: Da jeder Auftrag separat kalkuliert wird, können Angebote genau auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden zugeschnitten werden. Dies führt zu maßgeschneiderten Lösungen, die sowohl qualitativ hochwertig als auch kosteneffizient sind.
  • Faire Preisgestaltung: Die Preise basieren auf tatsächlichen Kosten und nicht auf Schätzungen oder Pauschalen. Dies stellt sicher, dass Kunden nur für die Leistungen bezahlen, die sie tatsächlich erhalten, und verhindert überhöhte Preise.
  • Qualitätssicherung: Die genaue Kostenkontrolle trägt dazu bei, dass Unternehmen effizient arbeiten und Ressourcen optimal einsetzen. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen aus, was wiederum den Kunden zugutekommt.

Tipps für Kunden bei der Zusammenarbeit

Um die Vorteile der Auftragskostenrechnung voll auszuschöpfen, können Kunden aktiv zur erfolgreichen Umsetzung beitragen.

Klare Kommunikation von Anforderungen

Je genauer die Anforderungen und Wünsche kommuniziert werden, desto präziser kann das Unternehmen die Kosten kalkulieren. Unklare oder sich ändernde Anforderungen können zu zusätzlichen Kosten führen, daher ist eine frühzeitige und detaillierte Abstimmung wichtig.

Offenheit für Alternativen

Manchmal können alternative Materialien, Designs oder Vorgehensweisen zu Kosteneinsparungen führen, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Offenheit für Vorschläge des Unternehmens kann zu besseren Ergebnissen führen.

Feedback und Zusammenarbeit

Ein kontinuierlicher Austausch während der Projektlaufzeit hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Feedback ermöglicht es dem Unternehmen, Anpassungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass das Endergebnis den Erwartungen entspricht.

Herausforderungen und Lösungen

Die Auftragskostenrechnung kann auch Herausforderungen mit sich bringen, die jedoch durch proaktives Handeln gemeistert werden können.

Komplexität der Kostenverteilung

Die Zuweisung von Gemeinkosten kann komplex sein und erfordert genaue Verteilungsschlüssel. Unternehmen sollten transparente Methoden verwenden und diese bei Bedarf dem Kunden erklären.

Änderungen im Projektverlauf

Änderungen in den Anforderungen oder unvorhergesehene Ereignisse können die Kosten beeinflussen. Eine klare Vereinbarung über den Umgang mit solchen Situationen hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

Zeitaufwand

Die detaillierte Erfassung und Kalkulation kann zeitaufwendig sein. Effiziente Prozesse und moderne Softwarelösungen können den Aufwand reduzieren und die Genauigkeit erhöhen.

Fazit

Die Auftragskostenrechnung ist ein leistungsfähiges Instrument, das sowohl Unternehmen als auch Kunden zahlreiche Vorteile bietet. Durch die genaue Erfassung und Zuordnung aller Kosten wird eine transparente und faire Preisgestaltung ermöglicht. Kunden profitieren von individuellen Angeboten, hoher Qualität und einem vertrauensvollen Geschäftsverhältnis.

Für Unternehmen ist die Auftragskostenrechnung ein wichtiger Schritt, um die Rentabilität zu sichern und sich im Wettbewerb zu behaupten. Sie fördert effiziente Arbeitsweisen und unterstützt strategische Entscheidungen.

In einer Geschäftswelt, in der Individualität und Qualität immer wichtiger werden, stellt die Auftragskostenrechnung einen entscheidenden Faktor für den gemeinsamen Erfolg von Unternehmen und Kunden dar.

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